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erweiterte zugeständnisse leipzig/wien
theater, literatur, stehende wellen

 

"Judit, mir stehen die Nackenhaare zu Berge. Mein Herz beginnt zu flattern, in meiner Kehle würgt es. Ich will dich hier und jetzt, ich will in dein volles Haar greifen, es dir um den Hals schlingen, dich ein bisschen würgen. Ich will dir die Klamotten vom Leib reißen, deine kleinen Schuhe abstreifen, in deinen Bauchnabel spucken. Stopp!"

Flamingos besteigen das Matterhorn
Lesung & Elektroakustik

"Die zermahlenen Pfefferminzblätter quietschen zwischen meinen Fingern. Nein, nicht quietschen, quitschern, quittschen... Aber Gritt, du solltest nicht über Sprache nachdenken, sondern aufstehen und deinen Schlüpfer auswaschen."

Es liest: Verena Noll

"Urplötzlich, mit einem Schwall, kam die Angst wieder hoch, kam in heiß-kalten Wellen die Angst in ihm hoch, mit einer zähen, klebrigen, gemeinen Schuld. Ja, er war schuld, durchfuhr es ihn, er war schuld, dass das Unaussprechliche, Unmögliche... Die Schuld drückte ihn jetzt noch tiefer in die Kuhle aus Mull, die Angst krabbelte indes seinen Rücken hoch, kroch durch das freie Stück, dort, wo der Schlafanzug zu kurz war, fraß sich die Wirbelsäule hoch, durch Fett- und Muskelschichten bis in sein Herz. Das zum Erbrechen, zum Zerbersten schlug. Tick-tack, tick-tick-tack, immer lauter."

Texte: Friederike Köpf

"Liz knirschte so laut mit den Zähnen. Ich hatte zuvor nicht gewusst, wie zermürbend das klingt. Seit einer Woche weiß ich es. Knirscht Liz mit den Zähnen, kaut auf ihren Haaren rum, spricht im Schlaf wirres Zeug."
Elektroakustik: Robert Rehnig

"Und in diesem Moment, als das Kind ihr entgegenkroch, ausgeliefert, ihr vor die Füße geworfen, ein Häufchen, Winzling, Herzeleid, und Eva es voller Erleichterung an ihr Herz drücken wollte –, erst da fiel ihr der Satz wieder ein, der ihr schon viel eher hätte einfallen müssen, der ihr die ganze Zeit auf der Zunge gelegen und sich geweigert hatte, ausgespuckt, ja gedacht und für möglich gehalten zu werden."

"... die brillante Art und Weise, in der die jeweilige psychische und emotionale Situation der handelnden Figuren herausgearbeitet wurde, war eine Klasse für sich. Das betrifft sowohl die Texte selbst wie auch die beeindruckend authentische Präsentation. ..." (Gästebuch Wien)

"Auch wenn sie im Moment des Erwürgens
eine Spur von Bedauern über ihr kurzes Leben empfand,
empfand sie andererseits ein Gefühl von heilloser Genugtuung."

12. März 2011 | 20 Uhr | Lettrétage Berlin +++ 27. August 2010 | 20 Uhr | LOT Theater Braunschweig | Eine Veranstaltung des Raabe-Literaturhauses Braunschweig in Kooperation mit dem LOT Theater +++ 7. März 2009 | 20 Uhr | Westphalsches Haus Markkleeberg +++ 13. November 2008 | 21 Uhr | Noch besser leben Leipzig +++ 14. September 2008 | 18 Uhr | Café Eckermann | Goethe Institut Budapest +++ 12.| 13. September 2008 | 20 Uhr | Theater Spielraum Wien